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Channel: Juist Blog » Uta Jentjens
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Wintergoldhähnchen auf Juist

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Vor unserem Küchenfenster steht ein Baum – er ist aber nicht das: es ist Ruhe- und Flirtplatz für ganz viele Taubenpaare, Tummelstelle für Rotkehlchen, Spatzen und seit einiger Zeit auch für einen ganz kleinen, total niedlichen Vogel, der den wunderschönen Namen Wintergoldhähnchen trägt.

Dieser kleine Kerl macht gerade quasi Urlaub auf dem Töwerland – er ist auf der Wanderungschaft, nämlich ein Zugvögel. In den letzten Wochen sieht man ihn auf der Insel ganz häufig und auf meine neugierige Nachfrage beim Juister Nationalparkhaus hat man mir erzählt, dass der putzige Federfreund ein Singvogel ist und fast ein bisschen spät dran ist in diesem Jahr. Aber der Juister Ranger und Vogelzähler kann sich die Häufigkeit dieser Vogelart in diesem Herbst auch nicht konkret erklären.

Das Wintergoldhähnchen ist der kleinste Vogel Europas. Mit seinen etwa neun Zentimetern Körpergröße wiegt es nur zwischen vier und sieben Gramm und ist durchschnittlich etwa neun Zentimeter lang. Der Körper der Vögel wirkt stets rundlich aufgeplustert, da das Nackengefieder etwas verlängert ist und der Kopf dadurch nicht klar vom Körper abgehoben ist.

An der Körperoberseite ist das Gefieder fahl olivgrün bis gelbgrün, die Körperunterseite dagegen ist grauweiß bis graugrünlich. Die Schwungfedern sind im Vergleich zum übrigen Gefieder etwas bräunlicher. Die olivbraunen Arm- und Handdecken sind an der Spitze heller und bilden dadurch eine gelblichweiße Flügelbinde.

Beide Geschlechter haben einen auffällig, farbig abgesetzten Scheitelstreif, der an den Seiten durch kleine schwarze Federn begrenzt ist. Das sieht auch wie ein kleiner Punker – ein richtiger Vogel-Rebell also. Soooo niedlich!

Bei den Weibchen ist der Scheitelstreif rein gelb bis gelbgrün. Beim Männchen ist der Scheitelstreif dagegen im Zentrum orange und im Randbereich gelb.

Das Wintergoldhähnchen ist ein Brutvogel Europas, Vorderasiens, Südwestsibiriens sowie der Gebirge Mittel- und Zentralasiens und brütet auch in Japan.

Neben unserem Küchenbaum habe ich schon mehrfach jetzt näherer Bekanntschaft mit dem super hübschen Vogel gemacht: einmal kam einer durch die offene Tür in den Erdbeerfisch geflogen, wo ich ja auch arbeite – und ließ sich dann mit viel liebem Zureden und mithilfe eines großen Glases wieder nach draußen bringen.

Und den hier haben wir quasi gefunden:

Wintergoldhähnchen auf Juist

Allerdings war dieses Exemplar leider nicht mehr lebendig – er lag tot in unserem Garten und hat dort seine letzte Ruhestäte gefunden.

Seinen niedlichen Kollegen wünsche ich eine gute Weiterreise – und einen guten Flug!

Ganz liebe Grüße und einen schönen Wochenend-Tag von der Uta


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