Manchmal findet man neben schönen Muscheln, Müll (leider!), Quallen, Seesternen, Fußspuren und Bernstein am Juister Strand ja auch ganz wundersame Sachen…
Bei uns so geschehen, als meine Kinder und ich an einem dieser Mai-Sommertage am Meeressaum entlang spaziert sind – und unser Blick plötzlich auf dieses “Ding” fiel.
Das ist augenscheinlich alt – zumindest muss es einige Zeit in den salzigen Fluten der Nordsee gelegen haben, denn es ist stark verrottet, voller Rost und man kann nicht mehr richtig erkennen, was es früher mal war. Von der Form her hätte ich auf Fernrohr getippt – und hatte direkt einen romantischen Film im Kopf von einem hübschen Piraten, der sich unsterblich in die wunderschöne Tochter des evangelischen Pastors auf dem Töwerland verliebt hatte und nun von Bord seines Schiffes immer nach ihr Ausschau hielt, wenn er nach einem heimlichen Treffen am Strand mit ihr wieder auf Beutezug fahren musste. Als eines Tages dabei ein Sturm aufzog, konnte er sich mit einer Hand kaum festhalten – doch er konnte es nicht ertragen, ohne noch einen Blick auf seine Geliebte… Doch ihr Anblick durchs Fernglas sollte das letzte sein, was er in seinem jungen Leben sehen durfte – bevor er in die Fluten stürzte und ertrank…
So, hab ich mal eben meine dramatische Ader ausgelebt…
Was gegen meine Geschichte und die Fernglas-Theorie spricht: an dem “Ding” ist so eine spitze Nadel… also vielleicht doch eher ein Instrument fürs Boot – oder eine Waffe… keine Ahnung!
Wir haben das “Ding” jedenfalls mit nach Hause geschleppt und haben den Plan, ihn mal ins Küstenmuseum zu tragen – vielleicht kann man uns dort sagen, was genau wir da gefunden haben. Und wenn es alt und wertvoll ist, lassen wir es natürlich gerne direkt da…
Ich werde berichten!
Ganz liebe Grüße und kommen Sie gut ins lange Pfingst-Wochenende! Ihre Uta