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Channel: Juist Blog » Uta Jentjens
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Juist-Geschichte Nummer 14

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Meine lieben Blog-Leser und Juist-Freunde…

Weil es am einfachsten ist, ich noch meinen Bikini, meine Sonnencreme und die Flip Flops in den Tiefen meiner Abseite suchen musste und weil ich mich wort-technisch ja auch einfach mal zusammennehmen (sprich: die Schnüß halten) kann – denn Sie sind jetzt mal am Zug – werden diese ersten Zeilen Sie jetzt zwei Wochen lang begleiten… so ein bisschen wie bei “Und täglich grüßt das Murmeltier” – aber keine Sorge, die Geschichte, die dann folgt, ist jedesmal eine Andere…

Alle sind ganz persönlich, individuell und einzigartig und handelt von unserer großen Liebe – von Juist!

Im Sommer 1987 war die elterliche Strandburg mit ZELT schon längst nicht mehr der Mittelpunkt des täglichen Strandlebens im dreiwöchigen Urlaub auf Juist. Da ging man höchstens hin, wenn es was zu feiern gab oder das Geld kurzfristig knapp wurde. Unsere Clique verbrachte die Stunden am Strand gerne direkt an Turm 5. Der gelbe, der jetzt schon fast in den Dünen verschwunden ist, rechts vom Abgang an der ehemaligen Sturmklause. Badetücher oder diese Bambusmatten lagen, in loser Ordnung aber reichlich vorhanden, zwischen Turm, Spielplatz und den grünen Holzbuden der Bademeister. Das analoge klingeln des Telefons dort gehörte ebenso zum Soundtrack des Sommers auf Juist wie das Meeresrauschen.
An einem faulen Mittag im Sandlager machte mich jemand darauf aufmerksam, dass die Disco, also der Strandkorb einen DJ Wettbewerb veranstalten würde und man könnte sich heute Nachmittag dort dafür anmelden. Seit einiger Zeit gehörte der abendliche Zappelbesuch an der Promenade zum Pflichtprogramm. Vorglühen im Köbesinchen und ab 21 Uhr ging es hoch zur Zappelbox. So früh ??? Ja, denn damals gab es auf Juist noch eine Sperrstunde. Um 2 Uhr musste in der Disco der Regler auf 0 stehen und das Licht wurde auf Rausschmiss geschaltet. Also, wurde die gesamte Partyzeit in diese Stunden gepackt. Und das funktionierte jeden Abend so. Nach dem Klammerbluesfinale mit Jackson Brown, verschwitzt aufs Fahrrad und entweder nach Hause ins Bett oder noch einen Absacker im Jente. Diese Bar im alten Kurhaus liess einen, mit Glück, noch durch eine Hintertür rein und man konnte leckere Cocktails bis fast zum Frühstück geniessen.

Wo war ich…ja der DJ Wettbewerb. Da ich sowas Zuhause auch schon seit ein paar Jahren gemacht hatte, also auflegen und dummes Zeug dazu reden, meinten die meisten aus der Clique am Strand, ich hätte doch da große Chancen.
Ehrlich, man musste mich nicht lange nicht überreden. Ich meldete mich an für den nächsten Abend. Wir waren insgesamt 5 Teilnehmer, sogar ein Mädchen mit dabei ;-) Jeder von uns durfte sich 5 Titel raussuchen und die dann spielen und ansagen. Nun waren die 80er noch vollständig analog. Es gab ein wenig aktuelles Plattenarchiv im Strandkorb. Aber sie hatten ein Tape Deck. Also schnappte ich mir einige meiner Cassetten aus der Pension mit neueren Liedern und mixte die am Abend zusammen mit den Platten. Ich weiss heute nicht mehr welche Songs das gewesen sind…schade eigentlich. Nachdem wir alle 5 unsere Zeit am Mischpult hatten musste es ja ein Ergebnis geben. Es wurde per Applaus entschieden und der damalige DJ Oscar L. hatte wohl auch ein Wörtchen mitzureden. Meine Clique gab alles beim Applaus und hatte locker die akustische Mehrheit der Leute im Zappel auf sich vereint. Und Oscar hatte auch bemerkt, dass ich das wohl nicht zum ersten Mal gemacht hatte ;-)

Ich konnte einen tollen ersten Platz machen und gewann den Wettbewerb. Auf dem Foto sieht man die “Urkunde”.

Geschichte von Juist

Der 100 Mark Schein fehlt da jetzt natürlich..den hab ich schnell verjubelt. Zusätzlich durfte ich am Samstag darauf längere Zeit dort Musik machen. Damit begann für mich auf Juist eine noch tollere Zeit. Denn ich hielt Kontakt zu den Leuten aus dem Strandkorb. Sobald der Termin für den nächsten Sommerurlaub feststand hab ich einen Brief losgeschickt und gefragt ob ich wieder Musik machen kann. Es klappte immer und ich hab dann hier Zuhause jedesmal einen Stapel neuer Platten gekauft und mit auf die Insel gebracht. Das waren viele tolle Sommer mit dem Team dort…danke an Willi, Holgi oder Oscar. Die Geschichten und die Musik von damals sind auch heute noch immer Thema wenn ich Leute aus dieser Zeit auf Juist treffe. Nur in den Zappel gehen wir nicht mehr so oft… der macht erst so spät auf ;-)

Lieber Jens – wir beide kennen uns ja als alte Radio-Kollegen und ich hab mich super über Deine Geschichte gefreut. Die ist klasse und hat mir so manche Erinnerung an durchtanzte Zappel-Nacht gebracht… sehr großartig!!!

Ganz liebe Grüße und einen tollen Tag von der Uta


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